Sankt-Martins-Umzüge in der Burggemeinde Brüggen: Lebendige Tradition und Gemeinschaft
Der November in der Burggemeinde Brüggen steht ganz im Zeichen der Sankt-Martins-Umzüge. In jedem der Ortsteile wird diese Tradition auf besondere Weise gefeiert. Jeder Verein hat seine eigene Geschichte und bringt die Menschen auf ihre Weise zusammen, um den Gedanken des Teilens zu ehren und die Gemeinschaft zu stärken. Im folgenden erfährst du etwas mehr über die Geschichte und Tradition der Sankt-Martins-Vereine in Born und Alst/Angenthoer.
Termine für 2024:
- Brüggen: 8. November
- Bracht: 9. November
- Alst/Angenthoer: 15. November
- Börholz: 16. November
- Born: 16. November
Born: Eine Tradition mit Geschichte
Der Sankt-Martinsverein in Born blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach einer sechsjährigen Unterbrechung durch Krieg und Evakuierung wurde der Verein 1945 neu gegründet, damals mit nur neun Mitgliedern unter der Leitung der Lehrerin Otten. Der erste Umzug nach dem Krieg führte die Kinder von Born nach Haverslohe, wo sie am Feuer einen Weckmann erhielten – ein Brauch, der die Verbundenheit und Gemeinschaft stärkte.
Der Umzug führt heute durch die Straßen von Born bis zum Feuerplatz hinter dem Hustenfeld, wo die feierliche Mantelteilung stattfindet – ein besonderer Moment für die Schul- und Kindergartenkinder, bevor es zurück zur Schule geht, wo die Martinstüten verteilt werden. Seit einigen Jahren wird auch älteren Menschen ab 80 Jahren eine „Seniorentüte“ überreicht, die von engagierten Helfenden direkt nach Hause gebracht wird. Früher fand nach dem Umzug der traditionelle Martinsball mit großer Verlosung im Pfarrheim statt; nach der Pandemie entwickelte der Förderverein des Borner Jugendtreffs daraus ein erweitertes Freiluftfest, das bis heute die Dorfgemeinschaft bei Musik und Verpflegung zusammenführt.
Eine Galerie mit Bildern der in Born kunstvoll gestalteten Laternen findest du am Ende des Beitrags.
Alst/Angenthoer: Musik und Gemeinschaft im Zeichen von Sankt Martin
In Alst und Angenthoer wird die Sankt-Martins-Tradition seit über 100 Jahren gepflegt. Jedes Jahr zieht der Umzug durch wechselnde Straßen, damit möglichst viele Anwohnende teilhaben können. Ein besonderes Highlight ist das Hoffest, das abwechselnd auf den Höfen der Familien van den Broek, Roosen und Meerts stattfindet. Besonders stimmungsvoll ist der Besuch im DRK-Seniorenheim, wo Sankt Martin gemeinsam mit den Anwohnenden Lieder singt und das Fest direkt zu ihnen bringt.
Eine musikalische Besonderheit des Sankt-Martins-Vereins Alst/Angenthoer sind die traditionellen Lieder, die von Groß und Klein gemeinsam eingesungen wurden – genau so, wie sie während des Umzugs auf den Straßen erklingen. Dank der Unterstützung des Heimat-Förderprogramms NRW wurden sieben Martinslieder als Vokal- und Instrumentalversionen aufgenommen, begleitet von Blaskapelle und Schellenbaum. Diese Aufnahmen bringen die festliche Stimmung der Umzüge direkt nach Hause. Lieder wie „Sankt Martin“, „Ich geh mit meiner Laterne“ und das lokal beliebte „Zint Märte kommt all Joaresch trökk“, kannst du dir auf der Internetseite des Vereins anhören.