Foto Brachter Hausgeschichten
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Brachter Hausgeschichten

Die Idee entstand im Rahmen der Erarbeitung des Dorfinnenentwicklungsplans für Bracht im Jahr 2013. In der Aufbruchstimmung der Bürgerversammlungen, Workshops und Arbeitskreise, die sich gebildet hatten, um den historischen Ortskern Brachts nachhaltig aufzuwerten und wieder lebens- und liebenswert zu gestalten, stellte die Historikerin Anna Freier aus Bracht ihre Projektidee „Geschichte Präsent – historische Bausteine für ein lebendiges Bracht“ vor.

Ein erster bedeutender Baustein sind die „Brachter Hausgeschichten“. Geschichte war und ist in Bracht immer präsent aber oft versteckt hinter umgebauten Fassaden, geänderten Straßennamen und in den Erinnerungen der Menschen. Das Projekt will Geschichte im Straßenbild des Brachter Ortskerns sichtbar machen. Jedes Haus hat seine Geschichte. Damit sie sichtbar wird, wird sie in Form von Bildern auf einer Tafel erzählt, die außen an dem jeweiligen Haus angebracht wird. Die Tafeln im DIN A3 Format bestehen aus transparentem Trägermaterial, hinter dem die jeweiligen Fassaden sichtbar sind.

Im Jahr 2016 feierte Bracht seine erste urkundliche Erwähnung der Benediktiner von Neuwerk 900 Jahre zuvor.

Die Präsentation der Tafeln im Straßenbild von Bracht begann in diesem Jahr. Jährlich werden seitdem 2 bis 3 Tafeln hinzugefügt. Die Fortschritte lassen sich sowohl im Straßenbild als auch auf der Website der Burggemeinde Brüggen verfolgen. Das Projekt steht allen Interessierten offen.

Wir können – immer noch – Lehren aus der Geschichte ziehen, indem wir Kontinuitäten und Veränderungen der Jahrtausende der Menschheitsgeschichte in der Regional- und Lokalgeschichte aufspüren und in den Lösungswegen und Fehlern unserer Vorfahren Handlungsräume für heute erschließen.

Geschichte ist immer präsent, ob wir nun in Bracht oder Berlin leben. Doch sie kommt oft unbequem und spröde daher. Damit sie zum Präsent, zum Geschenk wird, ist es wichtig, sie im eigenen Umfeld zu verstehen, die Motive der handelnden Akteure zu verstehen, die Parallelen zu heute zu ziehen und zu verzeihen. Dann ist Geschichte mehr als ein Panoptikum von Ereignissen mit annektierter Jahreszahl.

Zu jedem Haus existieren Schlüsselgeschichten und tausende Nebengeschichten. Die Hauptgeschichten erschließen sich im Gespräch mit den HausbesitzerInnen, aus Recherchen im Kreisarchiv Viersen, Gemeindearchiv Bracht, wenn man das Glück hat, Akten über das Haus oder deren frühere BewohnerInnen zu finden, aus Fundstücken der umfangreichen Fotosammlung des Privatarchivs von Walter Feyen aus Bracht und Recherchen, die bereits in den Jahrzehnten davor von den Heimatfreunden Bracht und Einzelpersonen zur Familiengeschichte und Geschichte einzelner Häuser und Straßen durchgeführt wurden, wie zum Beispiel der Königstraße und der Marktstraße in Bracht. Die zentralen Themen der Hausgeschichten werden mit Erkenntnissen aus den Akten des Gemeindearchives vertieft.

In diesem Projekt werden zunächst die Hausgeschichten von Privathäusern erzählt, deshalb kann kaum auf Fachliteratur zurückgegriffen werden, ausgenommen bei Privathäusern, die einen Denkmalwert besitzen.

Ein Haus kann nicht sprechen und auch keine Geschichten erzählen. Das können nur die Menschen, die den Steinen und Tordurchgängen, den Kellergewölben und verwitterten Beschilderungen eine Stimme geben. In Bracht haben sich in den Jahren nach 2013 allein im inneren Ortskern mehr als 20 Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer gefunden, die die Geschichte ihres Hauses und der Menschen, die ihn ihm gelebt haben, erzählen wollen. Sie werden in den nächsten Jahren Tafel für Tafel außen an ihren Brachter Häusern anbringen.

Die Tafeln werden die Geschichte von Weberfamilien mit 18 Kindern erzählen, die alle in dem Haus Platz hatten, obwohl noch die riesigen Webstühle Raum beanspruchten, die Mutter, die nach dem Krieg ihre Familie mit Schmuggeltouren durch den Brachter Wald durchbrachte und sich damit in Lebensgefahr begab, oder die wunderbare Geschichte von eingemauerten Heiligenfiguren, deren Gewänder zu Staub zerfielen, als sie entdeckt wurden. Der letzte Bäcker im Brachter Ortskern darf auf der Tafel vor seinem Haus noch einmal in seiner Backstube arbeiten, obwohl es dann im inneren Ortskern keinen Bäcker mehr geben wird.

Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sind herzlich eingeladen, sich diesem Projekt anzuschließen und Kontakt aufzunehmen.

Foto Historie Brachter Mühle

Brachter Mühle

Bevor Johann Albert Oude Hengel die Brachter Mühle 1903 kaufte, hatte es schon so manch einen Besitzer gesehen. Die 1855 von Johann Erckens und Josef Thoer errichtete Mühle wurde zunächst von seinen Erbauern selbst bewirtschaftet. Ab 1875 wurde sie verpachtet und letztendlich 1893 von Peter Hiep für seinen Sohn Theo gekauft. …

Hellstraße 5 & 5a

Das gesamte Gebäude mit den derzeitigen Hausummern 5 und 5a wurde im Jahr 1769 errichtet. Auf einer Handzeichnung aus dem Jahr 1823, die sich im Gemeindearchiv Bracht befindet, ist an diesem Standort mit der damaligen Hausnummer 14 ein Gebäude mit einem Anbau eingezeichnet, das Johann Heinrich Opdenplatz bewohnte. …

Foto Historie Hellstraße 5 5a
Foto Historie Hellstraße 12

Hellstraße 12

Die Bonschens sind bereits im 17. Jahrhundert in Bracht nachgewiesen. Auf einer Handzeichnung mit Brachter Gebäuden und Hausnummern aus dem Jahr 1823, die der damalige Bürgermeister Delhees aus Kaldenkirchen für Bracht anfertigen ließ, ist an diesem Gebäudestandort Heinrich Bonschen als Eigentümer verzeichnet. …

Marktstraße 1

Das heutige Gebäude wurde 1827 auf den erneuerten Grundmauern des alten Gemeindehauses errichtet, das die katholische Schule, eine Lehrerwohnung, das Gemeindebüro, eine Wachstube und das Gefängnis beherbergte. Nach Abbruch des maroden Gebäudes im Frühjahr 1826 erfolgte der Neubau, der im Sommer 1827 fertiggestellt wurde. …

Foto Historie Marktstraße 1
Foto Historie Marktstraße 4

Marktstraße 4

Vier Maueranker auf einer historischen Aufnahme sorgten für die Statik des Backsteingemäuers und definierten gleichzeitig das Baujahr 1756. Im Jahr 1823 lebte etwa an diesem zentralen Standort die Familie Glasmachers. In direkter Nachbarschaft lagen öffentliche Gebäude, die evangelische Schule, das Brachter Gemeindehaus und die evangelische Kirche. …

Marktstraße 11-13

Das Baujahr des Anwesens Nummer 11 und Nummer 13 Marktstraße lässt sich nur vermuten. Die derzeitige Besitzerin Sonja Lankes verweist auf einen Eichenholzträger im Flur des Hauses Nummer 13 mit der eingeschnitzten Jahreszahl 1750. Ob es sich dabei um das Baujahr handelt ist jedoch unklar. …

Foto Historie Marktstraße 11-14
Foto Historie Marktstraße 12

Marktstraße 12

Friedrich Beeker, gelernter Sattler, Polsterer und Dekorateur aus Boerholz suchte nach seiner Meisterprüfung 1960 einen geeigneten Ort für ein Ladenlokal. Da bot die Spar- und Darlehenskasse, heute die Volksbank, ihm das Haus auf der Marktstraße an. Dieses Haus hatte die Kasse von einer Erbengemeinschaft gekauft und wollte zunächst selbst dort einziehen, …

Marktstraße 27

In diesem Haus lebte Helene Wefers, die Mutter des derzeitigen Besitzers, zusammen mit ihren Eltern und 18 Geschwistern. Helene wurde am 22.10.1908 geboren. Der Name Wefers gibt einen Hinweis darauf, welchem Broterwerb diese Familie nachging, es waren Brachter Weber. …

Foto Historie Marktstraße 27
Foto Historie Marktstraße 17

Marktstraße 17

Am 17. März 1886 kaufte der Ackerer und Kleinhändler Leonard Fellisch (1844-1892) das Haus mit Hof und Scheune an diesem Standort. Als Erbe des bis 1814 französisch besetzten Rheinlandes hieß die heutige Marktstraße zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Kaufurkunde vor dem Dülkener Notar Friederich Nellinger auch Jahrzehnte später noch Bürgerstraße. …

Marktstraße 23

Das Haus Marktstraße 23 ist ein besonderes Zeugnis der Brachter Ortsgeschichte – in vielerlei Hinsicht. Im Laufe seines Bestehens hat es schon vielen Zwecken gedient und viele Menschen ein- und ausgehen gesehen. …

Foto Historie Marktstraße 23
Foto Historie Königsstraße 22

Königstraße 22

Am 17. März 1886 kaufte der Ackerer und Kleinhändler Leonard Fellisch (1844-1892) das Haus mit Hof und Scheune an diesem Standort. Als Erbe des bis 1814 französisch besetzten Rheinlandes hieß die heutige Marktstraße zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Kaufurkunde vor dem Dülkener Notar Friederich Nellinger auch Jahrzehnte später noch Bürgerstraße. …

Königstraße 23-27

Am 10. Dezember 1823 erging ein Schreiben des Brachter Bürgermeisters Delhees, der seinen Amtssitz in Kaldenkirchen hatte, an Leonard Teves, wohnhaft in der Hellstraße in Bracht, er solle 422 Hausnummern auf Platten anfertigen. Damit die nummerierten Platten an den richtigen Häusern angebracht werden konnten, wurde eine Handzeichnung des inneren Ortskerns angefertigt. …

Foto Historie Königsstraße 23-27
Foto Historie Königsstraße 48

Königstraße 48

Wie alle historischen Krisen brachten auch der Erste und Zweite Weltkrieg und die Jahre danach unkontrolliert wachsende Parallelwirtschaften hervor, die das Überleben der Menschen während der Hungerjahre sicherten. …

Königstraße 74

Die Geschichte des Anwesens in der heutigen Königstraße Nr. 74 begann mit der Errichtung des Hauses im Jahre 1781. Straßenbezeichnung und Hausnummerierung haben sich seitdem mehrfach geändert. …

Foto Historie Königsstraße 74
Foto Historie Kirchplatz 2

Kirchplatz 2

Das Anwesen am Standort mit der derzeitigen Bezeichnung Kirchplatz 2 war während der ersten Jahrzehnte des 19. Jhds. Teil der weiträumigen Dreiseithofanlage des Johann Keysers. Darüber berichtet die Tafel der Brachter-Hausgeschichten, die an der ehemaligen Hofeinfahrt in der Königstraße hier um die Ecke angebracht ist. …

Grafik Illustration Landkarte

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